Cultural Spaces and Design
– Prospects of Design Education
Travelogue: deutsch
Das Museum Dharavi
Dharavi ist der Name eines Slums in Mumbai und das Museum Dharavi ist das erste Museum in einem informellen Siedlungsgebiet. Es ist nicht in einem repräsentativen Gebäude untergebracht, sondern in einem der beweglichen Karren mit grossen Rädern…
Die Dinge des Alltags
Es sind die ganz gewöhnlichen Dinge des Alltags, die von kulturellen Räumen und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern erzählen, von ihren täglichen Ritualen, ihren Träumen, ihren Traditionen. Deswegen ist das Erforschen der materiellen Kultur so lohnenswert, gerade auch im Design.
Ein Journal führen
Das Herzstück des Travel Kits besteht darin, einen Auslandsaufenthalt (Studium, Praktikum, Projektarbeit) oder auch eine ethnographische oder autoethnographische Recherche zu dokumentieren. Durch das Dokumentieren entsteht Verlangsamung, Reflexion, Fokus, Inspiration, Bewusstsein über kulturelle Muster.
Kulturelle Differenz beschreiben
Wie stellt Ihr Euch Indien vor, fragten wir unsere Studierenden bei der Vorbereitung unseres Workshops in Banasthali. Natürlich kommen dann zuerst einmal allgemeine Bilder und Aussagen, bis hin zu Stereotypien und Klischées. Um eine Kultur zu beschreiben braucht es bisweilen Verallgemeinerungen.
Zeichnen als Notationsform
Noemi Scheurer unternahm eine Reise nach Nigeria, für ein Theaterprojekt. Einerseits arbeitete sie an diesem konkreten Projekt und sammelte Material für eine Ausstellung, andererseits notierte sie ihre Beobachtungen zeichnenderweise. Indem sie die Zeichnungen den Gezeichneten zeigt, entsteht Dialog. So wird die Arbeit mit dem Bleistift nicht nur ein Notieren der eigenen Wahrnehmung, sondern knüpft Beziehungsfäden zu den Menschen vor Ort…
Was notieren?
Wer während einer Reise, einem Auslandsaufenthalt oder überhaupt einer Feldforschung Notizen machen möchte, wird sich früher oder später entscheiden müssen: Und was notiere ich? Was lasse ich weg? Worauf fällt mein Blick? Was blende ich aus?
Unterwegssein
Von ihren vielen Reisen brachte sie Berge von Fotos mit, Briefumschläge gefüllt mit Tickets und Bücher voller Notizen ab. Wie kann all dies aber verdichtet, wie kann eine Reise archiviert werden? Lea Leuenburger hat während mehrerer Jahre am HyperWerk mit Reisedokumentationen experimentiert und schliesslich auch ihr Diplomjahr dem Thema gewidmet.
Das Travel Kit
Das Travel Kit ist ein Instrument für die Designausbildung, das im Rahmen unseres Projekts Cultural Spaces and Design entwickelt wird. Die Idee ist es, die Reisen und Auslandsaufenthalte, die angehende Gestalterinnen während ihres Studiums machen, zum Gegenstand der Ausbildung zu machen.
Ich sehe was, was du nicht siehst
Die C-Stunners, aus Müll hergestellte Brillenskulpturen von Cyrus Kabiru, entdeckte ich in der Ausstellung Making Africa im Vitra Design Museum in Weil am Rhein (D). Gezeigt wurde dort zeitgenössisches Design aus Afrika und damit eine Seite des Kontinents fernab jeglicher Klischees und Design jenseits vorwiegend durch die westliche Welt definierter Konventionen. Von afrikanischem Design zu sprechen wäre dabei eine ebenso unzulässige Vereinfachung wie von europäischem Design…
Global Design Research
Herbst 2014, Depot Basel. Die Produkt- und Industriedesignerin Sibylle Stöckli wohnt als Artist in Residence für kurze Zeit im Ausstellungsraum, des Depots. Was sie hier zeigt und kreiert fusst auf einer Recherche rund um die Welt zum Thema Nahrung – sei es geistige, physische oder spirituelle. Die Küche sieht die Gestalterin als eine Metapher für Konsumentscheidungen, die wir heute treffen…
Bevor die Reise beginnt
Wo auch immer eine Reise hinführen soll, ins Quartier oder auf die andere Seite der Welt, für einen Tag oder ein Jahr – so braucht es einiges an Vorbereitungen. Vor allem wenn sie als Studienleistung anerkannt werden soll! Zunächst wären da die Vorbereitungen der ganz praktischen Art, bezüglich Reiseziel, Unterkunft, finanzieller Bedarf, Transportmittel und dergleichen…
Erinnern und Erzählen
In ihrer Bachelorarbeit ist Anna selbst gereist – in ihrer Masterarbeit hingegen hat sie sich damit beschäftigt, wie Reisen nachbereitet werden können und so zu einem tieferen Erlebnis werden können. Dies deckt sich inhaltlich ziemlich gut mit der Idee des Travel Kits. Im Theorieteil ihrer Arbeit erwähnt Anna Nico Paech, der in seinem Entwurf einer Postwachstumsökonomie darauf hinweist, wie sinnvoll es sein könnte, weniger zu Reisen und dafür diese weniger Reisen intensiver zu erleben, indem man sie auch im Nachhinein mehr auskostet…
Auf der Suche nach Lebenspendlerinnen
Eine zentrale Absicht des Travel Kits ist es, durch das Dokumentieren eines Auslandsaufenthalts zu einer tieferen Reflexion anzuregen. Anna Studer war eine der Studentinnen, die mit dem ersten Prototyp unseres Travel Kits reisten: In ihrem Bachelorjahr am HyperWerk fuhr sie auf der Suche nach Lebenspendlerinnen, die in der Schweiz in der Pflege arbeiten und für viele Monaten von ihren Familien getrennt sind, nach Polen und dokumentierte ihre Reise mit Fotografien und in einem sehr persönlich geführten Reisetagebuch…
Carnival Land
„Dann eines Morgens, kurz vor der Dämmerung, tauchte ein Uirapuru Vogel an meinem Fenster auf. Er flüsterte meinen Namen. Er sagte mir, er würde mich in ein magisches Karneval Land führen, in dem ich die Königin der Trommeln werden könne.“ Tatiana Tavares, Carnival Land. Die Graphic Novel Carnival Land ist ein phantastisches Märchen, das auf autobiographischen Texten basiert, die anschliessend fiktionalisiert wurden. Die gestalterische Umsetzung erfolgte in Collagen, der Text ist in Portugiesisch und Englisch und die Schriftgrösse illustriert jeweils, in welcher Sprache die Protagonistin im Moment stärker zu Hause ist…
Was es heisst, fremd zu sein
Während ihrer Bachelorarbeit, in deren Zentrum eine Reise nach Polen stand, führte Anna Studer ein Gespräch über das Fremdsein mit Iza, einer jungen Migrantin die seit einiger Zeit in der Schweiz lebt: „…Ich fühle mich immer noch fremd. Ich weiss nicht, ob es überhaupt möglich ist, dass sich dieses Gefühl ändert. Auch wenn ich einmal gut Deutsch oder sogar Dialekt spreche, werde ich immer noch eine Fremde sein…